Weidetierschutz ist immer auch angewandter Artenschutz

12. Juli 2018

Verbände fordern Rechtssicherheit beim Einsatz von Herdenschutzhunden

Berlin, 12.07.2018: Ein Bündnis aus neun Landwirtschafts-, Natur- und Tierschutzverbänden, darunter die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V. (VFD), veröffentlicht einen Entwurf zur Reform der Tierschutz-Hundeverordnung. Die Verbände wollen den Einsatz von Herdenschutzhunden rechtssicher machen, ohne das Wohl der Hunde zu gefährden.

„In den deutschen Wolfsgebieten sind Herdenschutzhunde angesichts der Rückkehr des Wolfes für viele Betriebe unersetzlich geworden, weshalb ihr Einsatz rechtssicher möglich sein muss“, so die Verbände. Ihre Aufgabe ist vor allem der Schutz der Herde gegen den Wolf. Die Hunde sind robust und leben in der Natur mit ihrer Herde. Darauf ist das geltende Tierschutzrecht nicht abgestimmt, was den Einsatz von Herdenschutzhunden rechtlich kompliziert. Es schreibt teure Schutzhütten vor und verbietet die Haltung hinter Stromzäunen. Bei Regen finden die Hunde Schutz unter Bäumen oder Büschen. Stromzäune sind wichtig für die Wolfsabwehr.

Outdoorprofi by nature - Zeichnung: Thoddy

Der Bundestag hat die Bundesregierung am 28. Juni 2018 zur Anpassung der Tierschutz-Hundeverordnung aufgefordert. Die Verbände machen dafür gemeinsame Vorschläge: Anstelle des Hüttenzwangs soll vorgeschrieben werden, dass Herdenschutzhunde ausreichend Möglichkeiten des Witterungsschutzes vorfinden müssen, beispielsweise durch Büsche, Bäume oder andere Unterstände. Auch die Haltung hinter stromführenden Zäunen soll während ihrer „Arbeitszeit“ erlaubt werden. Allerdings nur, sofern die Tiere genug Raum haben, um Abstand zu den Einfriedungen halten zu können. Im Einsatz auf weitläufigen Weiden ist dies gut möglich. Die Anbindehaltung soll dagegen für Herdenschutzhunde verboten werden.

Die Verbände befürworten den Einsatz von Herdenschutzhunden überall dort wo er sinnvoll und machbar ist. Die ertragsschwache und ökologisch bedeutsame Weidetierhaltung, kann und sollte diese Kosten nicht alleine tragen. Zudem verlangen die Verbände einheitliche Standards beim Umgang mit Problemwölfen und ein Kompetenzzentrum Herdenschutz.

Folgende Verbände haben sich an dem Entwurf beteiligt:

Bundesverband Berufsschäfer (BVBS), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutscher Grünlandverband (DGV), Deutscher Tierschutzbund (DTSchB), International Fund for Animal Welfare (IFAW), Naturschutzbund Deutschland (NABU), Vereinigung der Freizeitreiter – und Fahrer in Deutschland (VFD), Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde (AGHSH), WWF Deutschland

Den Änderungsvorschlag der Verbände zur Tierschutz-Hundeverordnung (TierSchHuV)

Vielfaltbewahren.org

Der Plattform gehören folgende Verbände an: Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde (AGHSH), Bundesverband Berufsschäfer (BVBS), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutscher Tierschutzbund (DTSchB), International Fund for Animal Welfare (IFAW), Naturschutzbund Deutschland (NABU), Gesellschaft zum Schutz der Wölfe (GzSdW), Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD), Verein für arbeitende Herdenschutzhunde in Deutschland (VaH e.V.) Ökologischer Jagdverband (ÖJV) und WWF Deutschland
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